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Wie erreichen wir dauerhaft, schmerzfreie Bewegungen ?

Faszie = "Faszia" bedeutet aus dem lateinischen übersetzt "Band" oder "Bündel"

Vereinfacht gesagt, sind Faszien bindegewebige Hüllen, die eine durchgehende Einheit von Kopf bis Fuß und von innen nach außen bilden. Sie formen jedes Organ, jeden Muskel, jeden Nerv, jedes Gefäß. Faszien reagieren auf Bewegung, aber auch auf unterschiedliche Belastungen (Druck, Zug etc.). Das Bindegewebe ist je nach Körperbereich manchmal fest und robust (zum Beispiel Sehnen, Bänder, Muskeln) und manchmal locker und weich (zum Beispiel im Bereich der inneren Organe). Die Faszien werden auch als neuer 6. Sinn bezeichnet, da sie mit unzähligen Rezeptoren durchsetzt sind. Sie bestehen hauptsächlich aus Proteinen und Wasser.

Das Bindegewebe setzt sich meistens aus vier Bestandteilen zusammen:

Kollagene

sind die wichtigsten Bestandteile, die festigen und unserem Körper seine Form geben.

Elastine

mit bis zu 150 % Dehnbarkeit können diese Proteine sich an die Belastung anpassen und kehren nach der Beanspruchung in die ursprüngliche Form zurück.

Fibroblasten (Bindegewebezellen)

produzieren die Fasern der Faszien je nach Belastung in der erforderlichen Menge und scheiden Enzyme sowie Botenstoffe aus, um miteinander oder auch mit anderen Zellen zu kommunizieren.

Matrix (Grundsubstanz)

ist die Flüssigkeit um die Fasern und Zellen, durch deren verschiedene Bindegewebetypen die Anteile an Abwehr-, Lymph- und Fettzellen sowie Nervenendigungen, Blutgefäße und Wasser variieren.

„Sei nett zu deinen Faszien, und du wirst mit Beweglichkeit belohnt“

10 Testfragen über Faszien

Die folgenden 10 Fragen sollen Ihr Basiswissen über Faszien prüfen. Lesen Sie bitte die jeweiligen Antworten durch, und Sie werden erstaunt sein, was es noch zu lernen gilt. Es ist sehr wichtig zu verstehen, was die Faszien in unserem Körper bewirken. Häufig sind es indirekte Schmerzen, die wir Muskeln zuordnen, jedoch ihren Ursprung an einer ganz anderen Körperstelle haben. Stress, eingeklemmte Nerven, chronische Schmerzen, . . . wer hat nicht ähnliche Erlebnisse gehabt ? Mit Sicherheit haben auch Sie bei den Fragen Ihre persönlichen "AHA"-Erlebnisse und lernen ein wenig dazu. Vielleicht machen sie auch Lust auf mehr, denn das ist unser gemeinsames Ziel von Elastine, Kollageno und Marion. In diesem Sinne hoffen wir auf "alltägliches Recken und Strecken" - nun aber los und viel Spaß - !

  • 1. Frage
  • Ja
  • Nein

Trinken Sie am Tag mindestens 2 l um ihre Faszien geschmeidig zu halten?

Herzlichen Glückwunsch, Sie Schlaufuchs ! Wir tragen bei 80 kg Körpergewicht, zirka 20 Liter Flüssigkeit in unseren Faszien mit uns herum und allein über die Haut verdunsten mit Sicherheit täglich mindestens 2 Liter davon. Viele Organe benötigen ebenfalls Flüssigkeit, damit sie ordnungsgemäß funktionieren. Allerdings sind hier nicht Alkohol, Kaffee oder kohlenstoffsäurehaltige Flüssigkeiten und Getränke gemeint, diese nehmen leider keine „Abfallprodukte“ in unseren Blutbahnen auf. Das Thema Wasser gewinnt zunehmend an Wichtigkeit und sollte von Ihnen einmal in stiller Stunde detailliert erlesen werden. In Wasser steckt sehr viel Energie und Faktoren, die bis in unsere Zellen hinein positive, aber auch negative Auswirkungen vollziehen. Übrigens ist die 2 Liter-Marke als Minimum anzusehen, mehr geht immer

Wasser ist Bestandteil aller Zellen und wird für unseren Stoffwechsel benötigt. Es regelt die Körpertemperatur, nicht nur beim Schwitzen. Wenn wir zu wenig trinken, schaden wir all unseren Organen, Gehirn, Schleimhäuten, Verdauungssystem und Nieren. Wir scheiden jeden Tag große Mengen an Flüssigkeit aus. Diese Verluste müssen immer wieder ausgeglichen werden. Faszien speichern 1/4 des Körperwassers und versorgt Zellen, Organe mit Nahrung. Der Mensch kann rund einen Monat ohne Nahrung überleben, aber höchstens 5 bis 7 Tage ohne Trinken.

  • 2. Frage
  • Ja
  • Nein

Kennen Sie die Folgen, wenn Sie am Arbeitsplatz nur einseitige Bewegung haben ?

Dann wissen Sie auch, wie wichtig es ist, sich regelmäßig zu bewegen. Auch am Arbeitsplatz kann man Bewegungsabläufe in den Alltag einbauen. Zum Beispiel Treppen steigen statt Aufzug fahren oder nach dem Mittagessen eine Runde um den Block laufen und sich dabei dehnen. Gemeinsam mit Kollegen Ausflüge organisieren und vor allem über die Gesundheit reden. Viele haben persönliche Ideen, von denen man partizipieren kann. Unsere Gesundheit steht über allem, sie ist unbezahlbar und steuert das Leben. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse gaben 41 % der deutschen Erwerbstätigen an, dass der Arbeitstag kaum Bewegung zulässt ! Schaut man jedoch genauer hin, so gibt es viele kleine Elemente, die Bewegungssequenzen ermöglichen könnten. Beispielsweise lässt sich auch eine „Sitzung“ im Stehen durchführen und wenn die Kollegen es zulassen, können alle Beteiligten einige Dehnungsübungen durchführen. Das bringt Spaß, neue Impulse zum Thema und regt Diskussionen an. Legen Sie sich einen Schrittzähler zu und belohnen sich für die ersten 100, 500, 1.000 Schritte - machen Sie eine Schrittolympiade mit Ihren Freunden. Lernen Sie Waldbaden und genießen Sie die Natur. Es gibt jede Menge Möglichkeiten für Bewegung.

Sie sind wohl öfter in ihrer Arbeit so vertieft, dass sie stundenlang ohne Pausen am Schreibtisch oder Ähnlichem sitzen. Das klingt nicht gut, und wahrscheinlich gehören sie zu den 75 % der deutschen Arbeitnehmer, die mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen leiden. Unser Körper braucht regelmäßige Bewegung, damit er problemlos funktionieren kann. Nicht nur die Muskeln und Faszien werden dadurch geschmeidiger, auch die Darmfunktionen und andere organische Abläufe funktionieren einfach besser. Es ist wichtig, dass sie die Zusammenhänge verstehen und verinnerlichen, nur so können Sie sich regelmäßig selbst motivieren und an zusätzlicher Bewegung Spaß finden. Alle Menschen mit einem Hund wissen, dass sie regelmäßig spazieren gehen und die freie Natur genießen müssen, damit es dem Tier gut geht. Leider sind wir Menschen zu uns selbst nicht sehr „tierfreundlich“. Lieber bleiben wir vor der Glotze hocken und lassen uns auch das Essen noch fertig liefern. Dabei können wir gerade über das Fernsehen auch Übungssequenzen zur Bewegungssteigerung nutzen und gemeinsam kochen, abwaschen und miteinander reden fördert neben der Bewegung auch die zwischenmenschliche Kommunikation.

  • 3. Frage
  • Ja
  • Nein

Gibt es einen Motivationsfaktor, der Sie zu einem kontinuierlichen Faszientraining bewegen könnte ?

Das ist wirklich toll, weiter so ! Dann wissen Sie, wie wunderschön das Gefühl danach ist, wenn Sie „Nachspüren“, auf Ihren Körper hören und die Glückshormone (Endorphine) sich freigesetzt haben. Dieser Moment kann süchtig machen und es gibt nicht wenige Sportler, die diesen Trancemoment immer wieder herbeiführen. Belohnen Sie sich doch mit einer schönen Musik, etwas Obst oder einem entspannenden Spaziergang. Es ist wichtig, dass auch ihr Geist sich mit den positiven Gefühlen verbindet und ihnen damit immer wieder das Training in Erinnerung bringt. Vielleicht finden Sie mit der Zeit einen Partner, mit dem sie regelmäßige Trainings durchführen. Übrigens kann man im Zeitalter der Digitalisierung auch Kilometer weit voneinander entfernt sein und trotzdem gemeinsam trainieren. Viel Spaß dabei !

Ja, ja ist schon klar- das Sofa ruft! Auf mir ist es soooo gemütlich und der Arbeitstag war auch wieder stressig. Immer dieser innere Schweinehund . . . Es gibt sehr schöne Hörbücher, die sich gerade mit dem Thema „Schweinehund“ beschäftigen. Wie auch Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, so müssen sie auch keinen Marathon innerhalb eine Woche ablegen. Es sind die regelmäßigen, täglichen kleinen Ziele, die sie sich stecken sollten. In der ersten Woche nur 1 Minute ! Ja, 1 Minute reicht und am nächsten Tag sind es schon 2 Minuten, dann 3, dann 4, und so weiter. Nach einem Monat haben Sie schon täglich eine halbe Stunde Trainingszeit erreicht. Dieses Spielchen können Sie kontinuierlich weiterführen, bis eine sinnvolle Trainingsdauer entsteht. Es ist auch nicht schlimm, wenn Sie einmal einen Tag oder eine Woche aussetzen (weil so viel Stress ist oder Sie einfach einmal keine Lust haben). Wichtig ist, anzufangen und darüber auch Buch zu führen. In Ihrem Motivationskalender tragen Sie Ihre Trainingszeiten und auch die erreichten Ziele ein. Jedes Mal, wenn Sie nun darauf blicken, werden Sie lächeln und stolz über sich sein – mit Recht !

Hier ein paar Tipps für mehr Motivation und Bewegung im Alltag - es kann so einfach sein. Treppen steigen statt Aufzug fahren, mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkauf fahren, den Einkauf einzeln in die Wohnung tragen, eine Station früher aus dem Bus steigen und den Rest des Weges zu Fuß gehen. Mit ein paar kleinen Veränderungen kann man ganz einfach mehr Bewegung in seinen Alltag einbauen.

  • 4. Frage
  • Ja
  • Nein

Kennen Sie die Zusammenhänge um Rückenschmerzen und Arthrose zu vermeiden, in dem sie Ihren Bewegungsapparat, Muskeln und Faszien (Bindegewebe) geschmeidig halten ?

In der Tat, nur 20 % der Rückenschmerzen kommen von den Bandscheiben. In allen anderen Fällen ist keine eindeutige Ursache ermittelbar und es wird vermutet, dass die Faszien hier einen großen Anteil haben. Durch regelmäßige Bewegungen und einen guten Wasserhaushalt werden somit nachhaltige Beschwerden und auch Arthrosen vermieden. Es gilt nicht nur, die Muckies (Muskeln) spielen zu lassen, ein kontinuierliches und belastungsschonendes Training ist nicht zu ersetzen. Die richtige Sitzhaltung, aber auch ausreichende Entspannungssequenzen sind sehr wichtig. Stress kann zur Überlastung und damit Verspannungen führen. Wer kennt nicht den Ausspruch – „er trägt die Last auf seinen Schultern“. In der Folgewirkung ist der komplette Bewegungsapparat überstrapaziert, die Faszien verkleben und es kommt zu weiteren Bewegungseinschränkungen. Eine negative Kettenreaktion, die es zu unterbrechen gilt.

Sitze ich gerade oder mit einem Hohlkreuz auf dem Stuhl, halte ich meinen Kopf aufrecht oder sitze ich mit hochgezogenen Schultern ? Diese Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung kommt hauptsächlich von den Faszien. In Heidelberg stießen Biomediziner auf fasziale Nervenzellen, die wie ein Sinnesorgan wirken. Über diese Nervenfasern werden Signale bis in das Großhirn gesendet, die die emotionale Befindlichkeit steuern und uns das eigene Körperbewusstsein erspüren lassen. Bleibt die Geschmeidigkeit erhalten, so wird Rückenschmerzen und Arthrosen vorgebeugt. Insbesondere den Rücken bemerkst man im Normalfall erst dann, wenn der Stress vorüber ist und sich die Faszien wieder entspannen. Chronischem Stress führt zu einer dauerhaften und Verklebung. Das kann man selbst sehr gut testen, wenn man mit dem Daumen beispielsweise die Arme oder Beine entlangfährt und unter der Haut Widerstände ertastet.

  • 5. Frage
  • Ja
  • Nein

Sind Ihnen mindestens drei alltägliche Faszienübungen bekannt, die Sie mit einfachen Mitteln umsetzen können?

OK, das ist zumindest ein kleiner Anfang. Suchen Sie sich Bekannte, die ebenfalls drei kleine Übungen haben und tauschen Sie diese aus. Erstellen Sie doch eine kleine Olympiade und sammeln sie immer mehr Aufgaben, die täglich variiert werden können. Damit wird das Faszientraining nie langweilig und mit der Zeit wird ihr Gehirn immer wieder neue Ideen produzieren. Es ist vollkommen egal, ob andere über sie lachen, mit Rückenschmerzen sitzend hinterm Lenkrad und den Kopf schütteln, weil sie ihren Wasserkasten hinter das Auto stellen und erst einmal zwölf Flaschen Einzel ausräumen. Dann den leeren Kasten in den Kofferraum und jede Flasche Einzel wieder einräumen. Diese kleine Übung dauert weniger als 10 Minuten und ihrer Faszien werden frohlocken. Sprechen Sie über Ihre Übungen oder machen Bilder davon, die sie mit gleich gesinnten teilen. Wer die coolste Faszienübung hat, wird zum Eisbrecher eingeladen. Vielleicht können Sie gut malen und wollen mit mir gemeinsam einen Faszien Kalender herausgeben, der 365 Übungsvorschläge enthält ? Ich freue mich auf ihre Ideen, schreiben Sie mir bitte . . .

Wie schade, wie schade, wie schade ! Es ist doch so einfach, wenn man innerlich auf Bewegung getrennt ist. Kaufen Sie sich fünf Faszienbälle und legen einen ins Handschuhfach Ihres Autos, einer kommt aufs Klo an die Schüssel, einen auf den Nachttisch, einen in die Schreibtischschublade am Arbeitsplatz und vielleicht passt auch einer in ihre Handtasche. Jedes Mal wenn sie so einen kleinen Ball sehen, holen sie ihn heraus und machen ein paar kleine Übungen. Kennen Sie die Abklatschübung ? Setzen Sie sich mit gespreizten Beinen auf einen Stuhl und klatschen Sie sich von den Füßen bis zu dem Schultern Zentimeter für Zentimeter einmal aufwärts und einmal abwärts. Es darf auch ruhig etwas fester sein, denn wir haben auch tiefliegende Faszien, dies es zu lösen gilt. Daraus kann man mit einem Partner auch ein sehr schönes Spiel machen. Früher nannte man das Ohrfeigen, heute Faszientraining. Bei einem Waldspaziergang dürfen Sie auch gerne etwas springen und ihre Arme schwingen lassen. Jede Art der Bewegung erfreut ihrer Faszien, das glauben Sie nicht, erspüren sie es ! Immer wieder gerne genutzt ist das Treppen steigen, denn hier kann man bei gleichzeitigem Arm schwingen mehrere Körperbereiche parallel trainieren. Auch der Arbeitsplatz lässt sich häufig so umgestalten und man wird gezwungen sein, häufiger zum Drucker oder Kopierer zu laufen. Sicher ist 1 Liter Karaffe Wasser am Arbeitsplatz hilfreich, immer ans Trinken zu denken. Wenn Sie jedoch nur ein Glas Wasser hinstellen, müssen Sie viel häufiger zum Wasserhahn gehen, was ebenfalls Bewegung bedeutet. Auf diese und andere Weise halten Sie sich mobil und beugen Faszienverklebungen vor. Vielleicht treffen Sie auf dem Weg auch Gleichgesinnte, mit denen Sie ihre Erfahrungen austauschen können. Ich wünsche viel Spaß dabei !

  • 6. Frage
  • Ja
  • Nein

Ist Ihnen bewusst, dass Ihr Körper aus zirka einem Drittel Faszien (Bindegewebe) besteht und damit eine stützende und formende Wirkung hat ?

In der Tat ist es eine „FasziNATION“, wie sich unser Körper formt und miteinander verbunden ist. Nicht nur um die Muskeln, die Knochen und auch um die Organe legen sich Faszien, die Signale verarbeiten und Halt geben. Würde man alles, außer den Faszien aus dem Körper entfernen, so hielten diese unsere Struktur aufrecht - ist das nicht faszinierend ? Es macht große Freude, mehr zu diesem Thema zu lesen und hierzu möchte ich Sie einladen. Jedes Mal wenn Sie zukünftig kochen und an einem Stück Fleisch eine Faszien entdecken, lächeln sie doch und denken an das, was sich auch bei Ihnen vollzieht. Es ist ein Wunderwerk der Natur, was bisher immer noch nicht komplett erforscht ist.

Zirka 20 kg Faszien trägt jeder Mensch mit sich herum. Ein Fasernetz, das alles im Körper umschließt und verbindet. Lange Zeit war dieses Thema nicht relevant für die Schulmedizin. Für die Wissenschaftler steht heute definitiv fest: Faszien halten dem Körper in jeder Position und in Spannkraft. Sie bilden die Brücke zwischen dem starren Knochen und den flexiblen Muskeln (Tensigrity-Modell). Nur mit Hilfe der Faszien bewegen sich Mensch und Tier kraftvoll und elastisch. Beobachten Sie doch einmal ein Känguru, wie kräftig es aus den Füßen heraus hochspringt und sich damit fortbewegt. Wir haben in unserem Alltag verlernt, uns ausreichend zu bewegen. Das Resultat kennen wir alle und nicht nur Übergewicht plagt unseren Organismus. Stress und Bewegungsmangel führen früher oder später zu chronischen Rückenschmerzen oder Arthrose.

  • 7. Frage
  • Ja
  • Nein

Können Sie sich vorstellen mit wenigen Übungsminuten am Tag , Rückenschmerzen , Cellulite und Migräne vorzubeugen ?

Das ein regelmäßiges Training der Faszien gut für die Rückenmuskulatur ist, haben wir ja nun mehrfach betont und gelesen. So weit, so gut, doch auch Cellulite und Migräne haben einen engen Bezug. Auch wenn viele Detailzusammenhänge noch nicht umfassend erforscht sind, zu führen Verspannungen im Nacken unweigerlich zu Kopfschmerzen. Auch hier kann man Verklebungen oder Verhärtungen der Faszien selbst mit den Fingern ertasten. Allein zur Vorbeugung ist es wichtig, regelmäßig die Schulter- und Nackenpartien mit der Faszienrolle oder einem Ball zu dehnen und das Fasziengewebe auszuwalken. Die unterschiedlichen Bindegewebestrukturen zwischen Mann und Frau führen ebenfalls dazu, dass Training mit der Faszienrolle punktuell gegen Cellulite hilft. Die Zellen im Bindegewebe werden stimuliert und die Produktion von Kollagenfasern gefördert. Die schnelle, ruckartige Bewegungen regt eine Kollagenproduktion an. Diese gestärkten Fasern sind robuster und helfen gegen Cellulite.

In der Kontinuität steckte Erfolg. Es nutzt nichts, unregelmäßig und überbelastend seine Faszien zu trainieren. Besser ist ein systematisch aufgebautes Übungsprogramm, dass nahezu alle Bereiche des Körpers schrittweise einbezieht. So kann man beispielsweise an den Armen und Beinen beginnen und sie werden feststellen, dass ihre Beweglichkeit zunimmt. Gleiches ist beispielsweise bei der täglichen Übung mit einem Faszienball unter dem Fuß möglich. Bei regelmäßiger Anwendung, werden Sie sich spürbar tiefer beugen können. Auch ihre Schulter- und Nackenbereiche werden es danken, wenn sie regelmäßig mit einer Faszienrolle gegen die Wand gepresst entsprechende Übungen vollziehen. Nehmen Sie sich jeden zweiten Tag 15 Minuten Zeit, tragen Sie diese Übungssequenz in ihren Kalender ein und lassen sich daran erinnern. Wissenschaftlich wurde festgestellt, dass es mindestens 70 Tage dauert, bis eine Verhaltensänderung in Fleisch und Blut übergeht. Somit sollten Sie nicht zu schnell aufgeben und regelmäßig das Thema Faszientraining verinnerlichen. Kleben sie überall in ihrer Wohnung und am Arbeitsplatz an sichtbarer Stelle kleine Zettel, damit sie an ihre Übungen erinnert werden. Doch belohnen sie sich auch, spüren sie ihren Körper und erwarten Sie nicht sofort ein Wunder. Wer über Jahre eine falsche Sitzposition einnimmt und Bewegungsmangel erfährt, muss mit seinem Körper vorsichtig und schrittweise neue Strukturen und Abläufe erlernen. Man sollte lieber früher als zu spät anfangen, denn wenn sich erst chronische Schmerzen eingestellt haben, ist der Weg zurück extrem schwierig. Dass die Faszien erhebliche Auswirkungen auf die chronischen Rückenschmerzen und Arthrosen haben können, wurde mehrfach erwähnt. Aber auch Kopfschmerzen, Migräne werden mit diesem Thema verknüpft. Das Trainieren des Bindegewebes führt zur verstärkten Bildung robuster Kollagenfasern, die wiederum Cellulite vorbeugen können.

  • 8. Frage
  • Ja
  • Nein

Hatten Sie schon einmal Schmerzen , die Sie regional nicht zuordnen konnten und könnten dafür verklebte Faszien an anderer Stelle verantwortlich gewesen sein ?

Das ist auch sehr häufig der Fall, in meiner langjährigen Praxistätigkeit habe ich das vielfach erfahren. Der sogenannte Übertragungsschmerz wird nicht dort empfunden, wo er entsteht. So kann zum Beispiel Herz- oder Magenschmerz in die linke Schulter strahlen. Die meisten Ärzte wissen das und untersuchen auch die betreffenden Organe. Häufig wird jedoch nicht beachtet, dass auch Muskeln (und somit die Faszien) Übertragungsschmerzen auslösen können. Hier wird dann im Schmerzgebiet und nicht am Entstehungsort (meist erfolglos) therapiert - eine Gefahr für chronische Schmerzbelastung !

Faszien verbinden und umhüllen grenzenlos alles im Körper miteinander. Spannungsveränderungen werden somit durch den ganzen Körper geleitet. Man kann Schmerzen am Knie bekommen, obwohl man mit dem Fuß umgeknickt ist. Die Spannung im Gewebe werden durch die Faszien über den Unterschenkel bis zum Knie aufwärts geleitet. So verhält es sich auch mit den Organen, häufig liegt die Ursache für den Schmerz an einer ganz anderen Stelle. Vielfach behandeln die Ärzte somit eine falsche Stelle und die eigentliche Ursache „wabert“ weiter. Es gilt unbedingt, seinen Körper und die Zusammenhänge besser zu verstehen. Häufig kann man mit einfachen Mitteln dazu beitragen, dass erste Schmerzsignale sich nicht schrittweise zu chronischen Belastungen aufbauen. Die regelmäßige Übung und das Faszientraining ist ein wichtiger Faktor dazu. Mit 25 kg des Körpergewichtes gibt es jede Menge zu tun.

  • 9. Frage
  • Ja
  • Nein

Nutzen Sie auch die Ausrede „keine Zeit“, um sich vor regelmäßigen Bewegungsübungen zu drücken ?

Willkommen im Club der „Ausredeerfinder“, aber was hilft Ihnen das ? Wenn Sie erst einmal verinnerlicht haben, wie wichtig das Faszientraining für Ihr Allgemeinwohl ist (oder sein kann), dann widmen Sie ihm auch die entsprechende Aufmerksamkeit. Erstellen Sie doch einmal ein Wochenprotokoll Ihrer Aktivitäten. Wie hoch ist denn der Anteil für Ihre Gesundheit ? Soll das bei zunehmendem Alter so bleiben oder bauen Sie auf die Schulmedizin. Viel Spaß beim Pillen schlucken. Das ist durch mehrfaches, kurzes Training in der Woche zu verhindern. Die einseitige Bewegung ist Gift für den Körper, ganz zu schweigen von falscher Ernährung. Lernen Sie mehr über die Zusammenhänge der Faszien mit den Organen und Muskeln, lernen Sie, wie man durch einfaches Training Kopf- und Rückenschmerzen vermeidet. Es sind nur kleine und punktuelle Maßnahmen, die große Wirkungen im Laufe der Zeit entfalten können. Es gibt gegen den inneren Schweinehund mehrere Hörbücher, die Tipps und Tricks enthalten, wie man ihn in seine Hütte verbannt. Oder Sie legen sich real einen Hund zu, dann haben Sie ganz automatisch deutlich mehr Bewegung an der frischen Luft.

Das klingt nach sportlichem Engagement – herzlichen Glückwunsch. Was bedeutet regelmäßig für Sie, führen Sie darüber ein Buch ? Das wäre eine zusätzliche Hilfe, um ausgewogen und systematisch die Faszien zu trainieren. Schließlich besteht ein Drittel unseres Körpers aus diesem wasserhaltigen Bindegewebe. Helfen Sie Ihrem Umfeld, sich ebenfalls zu motivieren und gemeinsame Bewegungsaktionen machen mehr Spaß. Man lernt auch in der Gruppe besser, was deutlich mehr Abwechslung bietet. Es gibt eine Fülle verschiedener Faszienübungen und vielleicht erstellen wir einen gemeinsamen Trainingskatalog. Ich bin immer wieder an neuen Sequenzen interessiert. Allerdings müssen wir auf die Kontraindikationen achten. Wichtig sind auch Entspannungsanteile, um dem Körper Ruhe zu gewähren und Stress abzubauen. Wie wäre es denn einmal mit einer Traumreise ?

  • 10. Frage
  • Ja
  • Nein

Halten Sie es für möglich dass bei 80 % der unspezifischen Rückenschmerzen des Muskel-Faszien-Schmerzsyndroms, Stress, ständig wiederkehrende einseitige Bewegungen, hormonellen Störungen, Fehlernährung und Unterkühlung die Ursache sein könnten ?

Dann haben Sie sicher solche Situationen schon erlebt. Stress führt zur Übersäuerung im Muskel, somit wird auch die Faszie fehlbelastet. Spezielle Hormone lassen die Faszie anspannen, ohne dass der Muskel involviert ist. Bei chronischem Stress verbleiben die Faszien in Spannung und verlieren ihre Flexibilität, sie verhärten. Einseitige Bewegungen führen zum Verkleben der Faszien, da sich die jeweiligen Muskeln verkürzen. Unsere Schonhaltung, die wir daraufhin einnehmen, verschlimmert diese Situation noch mehr, denn jetzt wird durch die einseitig, veränderte Haltung an anderer Stelle eine Überlastung des Fasziengewebes ausgelöst. Auch Fehlernährung, zu viel Alkohol, Nikotin und Unterkühlung, lange anhaltender seelischer oder körperlicher Stress führen ebenfalls zur Übersäuerung und schaden den Faszien.

Die Zusammenhänge in unserem Körper werden uns leider nicht geschult. Wer sich über dieses Thema nicht selbst informiert, dem fehlt das Wissen dieser komplexen Abläufe. Häufig ordnet man einen Rückenschmerz falschen Ursachen zu, nimmt Stress nicht wirklich wahr und auch Ärzte erkennen die genauen Gründe nur in wenigen Fällen. Unsere Faszien haben ein sehr detailliertes Schmerzempfinden, kommunizieren untereinander und führen direkt oder indirekt Reaktionen in den ganzen Körper aus. Es ist wichtig zu verstehen, wie beispielsweise Stress früher oder später zu chronischen Schmerzen führen können. Die Übersäuerung der Muskel oder unsere nahezu automatische Schonhaltung ist dann sogar verstärkend. Emotionale Belastungen verändern den Säuregehalt in den Fasern, was Entzündungen ermöglicht. Diese stressbedingte, biochemische Veränderung macht unseren Körper anfälliger für Schmerzen im kompletten Bewegungsapparat. Dauerhafte Belastungen verschiedener Art, oder Alkohol und Nikotin oder Fehlernährungen verstärken die Gefahr der Chronifizierung. Wir können dann die eigentlichen Ursachen nicht mehr zuordnen und leiden an unserem Schmerz.

Na, das war doch weder schwer und hat hoffentlich ein wenig Spaß bereitet. In der Tat bin auch ich sehr überrascht, wie uns die Faszien "im Griff" haben. Je länger ich mich damit befasse, um so spannender wird die Reise in die "FasziNATION" und dabei möchte ich viele Menschen mit auf den Weg nehmen. Allerdings ist uns (Kollageno, mir und Marion) noch nicht so recht klar, wie wir das anfangen sollen. Sind wir doch ehrlich - wer hat schon Bock, sich täglich zu "rollen" oder "Ball" zu spielen ? Wenn es dann auch noch weh tut (Marion spricht ja von "wohlweh"), naja da ist ein Glas Prosecco Aperol beim Fernsehen schon angenehmer. Hm, ich suche MitstreiterInnen, mit denen ich diskutieren und gemeinsam ein wenig "herumspinnen" kann, um wirklich spaßige Faßzienübungen zu entwickeln, die nicht nach wenigen Tagen oder Wochen im Schrank verschwinden.